Was hilft bei Menstruationsschmerzen?

Auch wenn wir es nicht gerne hören, Menstruationsschmerzen und -krämpfe sind ein gewöhnlicher und normaler Bestandteil unseres Menstruationszyklus, mehr als die Hälfte aller Frauen erlebt sie jeden Monat für ein bis zwei Tage. Schauen wir uns an, was die Schmerzen verursacht, wie sie sich äußern können und was effektiv dagegen hilft. Außerdem verraten wir, wann ihr einen Arzt aufsuchen solltet. 

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Was verursacht Menstruationsschmerzen und -krämpfe?

Menstruationsschmerzen entstehen, wenn sich die Muskelschicht der Gebärmutter zusammenzieht. Die Gebärmutter zieht sich ständig leicht zusammen, aber normalerweise sind diese Kontraktionen so schwach, dass die meisten Frauen sie nicht spüren. Während der Menstruation zieht sich die Gebärmuttermuskulatur stärker zusammen, um die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Wenn sich die Gebärmutterwand zusammenzieht, werden die Blutgefäße komprimiert, die die Gebärmutter auskleiden. Dies unterbricht vorübergehend die Blut- und Sauerstoffzufuhr und verursacht stärkere Schmerzen.

Mit dem Auftreten von Menstruationsschmerzen geht ein erhöhter Spiegel von Prostaglandinen einher – hormonähnliche Stoffe, die lokal in verschiedenen Organen wirken. Prostaglandine in der Gebärmutter sind für die Stärke der Kontraktionen verantwortlich und somit auch für die Schmerzen.

Warum manche Frauen stärker unter Menstruationsschmerzen leiden als andere, ist nicht genau bekannt, häufig spielt aber die Vererbung eine Rolle. Besonders jüngere Frauen sind betroffen, nach einer Geburt werden die Schmerzen oft schwächer oder verschwinden sogar ganz. Starke Menstruationsschmerzen können auch durch bestimmte Erkrankungen verursacht werden. Wenn euch die Schmerzen so stark einschränken, dass ihr mehrere Tage außer Gefecht gesetzt seid, solltet ihr euren Gynäkologen aufsuchen.

Die häufigsten Schmerzen während der Menstruation – Unterleibsschmerzen

Unterleibsschmerzen während der Menstruation werden durch die Kontraktionen der Gebärmutter verursacht, die versucht, die abgelöste Schleimhaut auszustoßen. 

Was Menstruationsschmerzen verschlimmern kann:

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Typische Symptome bei Menstruationsschmerzen:

  • Schmerzen im Unterbauch,
  • Schmerzen im unteren Rücken- und Kreuzbereich,
  • Durchfall,
  • Verstopfung.

Mögliche weitere Beschwerden:

  • Probleme beim Wasserlassen,
  • Erbrechen,
  • Schwindel und Kopfschmerzen.

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Was ist PMS (Prämenstruelles Syndrom)?

PMS steht für Prämenstruelles Syndrom und betrifft 90 % der menstruierenden Frauen. Es beginnt einige Tage vor Beginn der Periode und dauert bis ein bis zwei Tage danach an. Ärzte vermuten, dass PMS durch einen Rückgang der Östrogen- und Progesteronspiegel vor jeder Menstruation ausgelöst wird. Typische Symptome sind Müdigkeit, Reizbarkeit und schmerzhafte Menstruation.

Was ist PMDD (Prämenstruelle dysphorische Störung)?

Die prämenstruelle dysphorische Störung ist eine schwerere Form von PMS und betrifft etwa 5 % der menstruierenden Frauen. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber Frauen mit hohem Stresslevel, Depressionen oder entsprechender Familiengeschichte sind häufiger betroffen. Die Symptome ähneln denen von PMS, sind aber deutlich intensiver und beinhalten stärkere Krämpfe.

Wann sollte man bei Menstruationsschmerzen einen Arzt aufsuchen?

Kontaktiert euren Arzt, wenn:

  • die Menstruationskrämpfe euren Alltag erheblich beeinträchtigen,
  • die Schmerzen jeden Monat stärker werden,
  • ihr nie zuvor Schmerzen hattet, diese aber nach dem 20. Lebensjahr plötzlich auftreten.

Was können starke Menstruationsschmerzen noch bedeuten?

Auch wenn Menstruationsschmerzen grundsätzlich normal sind, können sie, wenn sie den Alltag erheblich beeinträchtigen, auf ernstere Erkrankungen hinweisen:

Myome in der Gebärmutter

Myome in der Gebärmutter sind gutartige Tumore, die aus der glatten Muskulatur der Gebärmutter wachsen. Laut statistischer Angaben treten sie bei etwa 40 % der Frauen auf, insbesondere in der Altersgruppe unter 50 Jahren. Sie entstehen meist im gebärfähigen Alter und schrumpfen oder verschwinden nach den Wechseljahren häufig vollständig.

Obwohl Myome so häufig sind, ist bis heute nicht eindeutig geklärt, warum sie entstehen. Wissenschaftler vermuten, dass der Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron eine Rolle spielt, jedoch ist wissenschaftlich ausgeschlossen, dass hormonelle Verhütung die Ursache ist.

Eine große Rolle spielen jedoch genetische Veranlagung und Übergewicht. Da sie in der Gebärmutterschleimhaut wachsen, können sie starke Menstruationsblutungen und schmerzhafte Krämpfe verursachen.

Ovarialzysten

Das polyzystische Ovarialsyndrom ist eine der häufigsten hormonellen Störungen (endokrinen Erkrankungen) bei Frauen im gebärfähigen Alter. In unserem Land sind etwa 5 % der Frauen betroffen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch chronische Anovulation (kein regelmäßiger Eisprung) und einen Überschuss an männlichen Sexualhormonen – Androgenen (griechisch andros = Mann).

Ovarialzysten entwickeln sich in den Eierstöcken, typischerweise während des Eisprungs. Bei vielen Frauen bildet sich monatlich mindestens eine kleine Zyste, die sich von selbst wieder zurückbildet. Manche Frauen entwickeln jedoch mehrere oder größere Ovarialzysten, die Schmerzen oder Komplikationen verursachen können. In solchen Fällen ist eine medizinische Behandlung notwendig.

Eine Ursache kann ein hormonelles Ungleichgewicht sein – insbesondere die Überproduktion von Androgenen, die unter anderem zu übermäßigem Haarwuchs an ungewöhnlichen Körperstellen führen kann. Zu den Symptomen gehören unregelmäßige Menstruation, verstärkter Haarwuchs im Gesicht und am Körper, Gewichtszunahme, Schwierigkeiten beim Abnehmen, Akne und Haarausfall.

Beckenentzündung (PID – Pelvic Inflammatory Disease)

Wenn sich Gebärmutter und Eierstöcke entzünden, spricht man von einer Beckenentzündung (PID). Die Infektion beginnt in der Regel, wenn Bakterien einer sexuell übertragbaren Erkrankung (STI) in die Fortpflanzungsorgane eindringen. Eine PID kann aber auch nach operativen Eingriffen auftreten. Während viele Frauen keine Symptome verspüren, kann die Erkrankung bei manchen Betroffenen schmerzhafte Krämpfe auslösen.

Was ist Endometriose?

Endometriose ist die häufigste gynäkologische Erkrankung bei Frauen im gebärfähigen Alter. Dabei wächst die Gebärmutterschleimhaut, auch Endometrium genannt, außerhalb der Gebärmutter – meist an anderen Stellen der Fortpflanzungsorgane wie den Eierstöcken oder Eileitern. Dies führt während der Menstruation zu starken Krämpfen, heftigen Blutungen, Reizungen und Entzündungen. Endometriose äußert sich nicht nur durch äußerst schmerzhafte Monatsblutungen, sondern auch durch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Ein weiteres häufiges Symptom sind Blutspuren im Urin.
Leider kann Endometriose zur Unfruchtbarkeit führen. Studien zufolge ist die Krankheit in 20–50 % der Fälle eine Ursache weiblicher Unfruchtbarkeit.

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Was ist Adenomyose?

Adenomyose ist eine behandelbare Erkrankung, bei der das Endometrium in die Muskelwand der Gebärmutter einwächst. Das Endometrium kann die gesamte Muskulatur der Gebärmutter betreffen, tritt jedoch meist nur an einer Stelle auf. Adenomyose ist beherrschbar, kann aber starke Krämpfe verursachen. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, doch Frauen, die bereits Kinder geboren haben oder eine Operation an der Gebärmutter hinter sich haben, haben ein höheres Risiko, an Adenomyose zu erkranken.

5 Tipps, was bei schmerzhafter Menstruation und Menstruationskrämpfen hilft:

Am häufigsten greifen wir zu Paracetamol oder anderen Schmerzmitteln. Doch sie wirken nicht immer schnell genug – und nicht jede Frau möchte sie mehrmals täglich einnehmen. Was kann sonst noch helfen?

1) Warme Auflagen und Wärmekissen

Bewährt haben sich warme Kompressen für den Bauch oder den unteren Rücken sowie eine warme Dusche. Wärme hilft besonders gut gegen Krämpfe und Schmerzen.

2) Bewegung

Auch wenn es merkwürdig klingt und die Motivation fehlt – Bewegung kann sehr effektiv helfen, Menstruationsbeschwerden zu lindern. Beim Sport schüttet der Körper schmerzlindernde Hormone aus, und oft vergisst man dabei sogar die Schmerzen.

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3) Magnesium ergänzen

Die meisten Menschen leiden an einem Magnesiummangel, was Menstruationsbeschwerden verstärken kann. Ein Mangel führt zu höherer Muskelspannung und steigert den Prostaglandin-Spiegel – beides verstärkt Schmerzen. Viele Frauen schwören deshalb auf Magnesium als wahres Wundermittel bei Regelschmerzen. Zudem unterstützt Magnesium die Wirkung von Schmerzmitteln – deshalb greifen Millionen Frauen weltweit während ihrer Periode darauf zurück.

Tipp: Magnesiummangel – und wie man ihn schnell ausgleicht

Wenn Sie Magnesium gegen Menstruationsbeschwerden kaufen, empfehlen wir ein Produkt, das im Mund löslich ist und somit schneller und effektiver aufgenommen wird. Neben Magnesium empfiehlt sich auch die Einnahme von Vitamin D, das die Kalziumaufnahme unterstützt. Auch Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren können helfen, da sie entzündungshemmend wirken. Diese Nahrungsergänzungsmittel sollten täglich eingenommen werden – nicht nur während der Menstruation. Wenn Sie Medikamente einnehmen, besprechen Sie bitte die Einnahme mit Ihrem Arzt. 

Tipp: Vitamin-D-Mangel: Wie kann man ihn ausgleichen?

4) Trinken Sie geeignete Tees

Besonders empfehlenswert ist Schafgarbentee – er hilft nicht nur bei Schmerzen, sondern auch bei starken Blutungen. Auch Melissen- oder Kamillentee sind gut geeignet.

5) Die richtige Ernährung ist das A und O

Vermeiden Sie Kaffee und Alkohol, da sie Menstruationsbeschwerden verschlimmern können. Während Ihrer Tage sollten Sie auch auf Weißbrot und raffinierten Zucker verzichten. Am besten ist eine ausgewogene Ernährung, die reich an Kalzium, Magnesium und Eisen ist, sowie ausreichend Vitamin C und B-Vitamine enthält.

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Menstruationsähnliche Schmerzen in der Schwangerschaft

Schmerzen, die den Menstruationsbeschwerden ähneln, treten bei manchen Frauen auch während der Schwangerschaft auf – vor allem im ersten und dritten Trimester. Das ist in der Regel kein Grund zur Sorge, denn es sich um sich um eine normale Reaktion der Gebärmutter auf das wachsende Baby handelt.

Zu Beginn der Schwangerschaft deuten „menstruationsartige“ Schmerzen darauf hin, dass sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat. Es kann dabei zu leichten Blutungen kommen – häufig ein erstes Anzeichen für eine Schwangerschaft, das jedoch oft mit der nahenden Periode verwechselt wird. Treten die Schmerzen zu Beginn der Schwangerschaft einseitig auf, könnte es sich um eine Eileiterschwangerschaft handeln.

Menstruationsartige Schmerzen kurz vor der Geburt sind dagegen ein Zeichen dafür, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet – sogenannte Vorwehen. In den meisten Fällen sind diese Schmerzen unbedenklich. Sollten sie jedoch sehr stark und häufig sein oder Blutungen auftreten, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt.

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Wie lange dauern Menstruationsschmerzen?

Das ist sehr individuell – meist beginnen die Schmerzen mit dem Einsetzen der Blutung. Bei manchen Frauen dauern sie nur einen Tag, bei den meisten jedoch 48–72 Stunden.

Brustschmerzen während der Periode (Mastodynie) sind normal

Wenn Ihre Brüste während der Menstruation schmerzen oder empfindlich sind, ist das völlig normal. Ursache ist das Hormon Progesteron, dessen Spiegel im Laufe des Zyklus schwankt und vor der Menstruation ansteigt. Dies stimuliert das Wachstum der Milchdrüsen.

Menstruationsschmerzen ohne Periode

Wenn Sie unter menstruationsähnlichen Schmerzen leiden, aber keine Periode eintritt, kann das mehrere Ursachen haben. Häufig treten solche Schmerzen während des Eisprungs auf – wenn sie zwischen dem 10. und 14. Zyklustag auftreten, handelt es sich wahrscheinlich darum. Ähnliche Schmerzen können aber auch auf den Beginn der Menopause oder auf verschiedene gynäkologische Erkrankungen hinweisen. Es ist daher ratsam, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.

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Lucie Konečná, COO nanoSPACE
Lucie Konečná bewegt sich seit 7 Jahren im Bereich Nanotechnologie, sie ist Mitbegründerin des Projekts „Tschechien ist Nano“ und arbeitet langfristig daran, Nanotechnologien ins allgemeine Bewusstsein zu heben. Seit Mai 2020 leitet sie den Betrieb des nanoSPACE-Onlineshops.